Thicket

With the exhibition “in the thicket“ in the Neue Galerie in Graz I referred to the etymological roots of the German word for space, Raum – which is based on the term „räumen“ „to clear“ related to „clearing“ – „clearance“ such as cutting down a section of forest for cultivation or settlement.

So in this sence, space is not something that was primordially there, hence it was created through human activity, by clearing the wilderness.

Im Dickicht Video 2005, Sound Markus Mayerhofer.

Im Dickicht

In ihrem Animationsfilm Im Dickicht reflektiert JUTTA STROHMAIER die Natur als eine Konstruktion des Menschen, wie sie sich in seiner Wahrnehmung und Vorstellung konstituiert. Aus einzelnen Fotos, die während des realen Durchlaufens eines Walddickichts entstanden, entwickelt Jutta Strohmaier mittels digitaler Technik eine neue, von der Realität losgelöste Darstellung eines Waldes. Rekonstruiert sie im ersten Teil des Filmes aus den Fotos in Ansätzen noch die Bewegung durch das Dickicht, atmosphärisch aufgeladen durch die Geräuschkulisse eines klirrenden Knackens und Rauschens, wird der Raum in weiterer Folge immer abstrakter, mischt sich mit Assoziationen von Wegplänen, Ganglien, Graffitispuren. Der Gestaltungsprozess führt schließlich dazu, dass das Dickicht in die plane Fläche des blauen Himmels aufgeht und verschwindet.


Pressetext, 2006 Galerie Barbara Gross, Schauplatz Natur.  

Im Dickicht der Begriffe

Alle Darstellungsmedien sind eine Art Abstraktion der Realie, von der sie einst ausgegangen sind. Sie vermitteln zwischen dem, was wir tatsächlich vorfinden und dem, was uns die „Übersetzung“ zeigt. Etwas poetisches scheint in den Medien zu liegen, wenn wir erkennen müssen,  dass sie zwar so erscheinen als wären sie eigenständig und hätten ihre Referenz zum Realen nicht nötig. Sie können aber nicht ohne die Erinnerung ans Reale existieren. Réne Magritte, Meister der strengen Form verbunden mit poetischer Leichtigkeit , der wiederum zu höchster philosophischer Intellektualität und gleichzeitiger Rätselarbeit verbindet, sagte 1960 in einem Interview: „Ich zeige niemals bizarre oder seltsame Gegenstände in meinen Bildern. Es sind immer vertraute, nicht-bizarre Dinge. Aber die vertrauten Dinge sind so vereint oder umgestaltet, dass, wenn wir sie so sehen, wir denken müssen, dass es etwas anderes, Nicht-Vertrautes gibt, das uns zugleich mit den vertauten Dingen erscheint.“ In Jutta Strohmaiers künstlerischer Praxis kann man dieses Nebeneinander von Vertrautem und Nicht-Vertautem spüren, sie changiert dabei zwischen mehreren Dimensionen der Darstellung und wechselnden Medien.

Günther Holler-Schuster, 2005 


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